HOCHZEITSBRÄUCHE
Hochzeitsbräuche sind alles andere als Schnee von gestern. Traditionelle Bräuche zur Hochzeit wie das anschneiden der Hochzeitstorte oder das bewerfen des Brautpaares mit Reis existieren ganz selbstverständlich neben relativ neuen Hochzeitsbräuchen.
Verwechslungen nicht ausgeschlossen
Ganz entscheidend ist es, die bösen Geister der Braut nicht zu nahe kommen zu lassen! Für einen der Tricks sind Brautjungfern unverzichtbar, deren Kleider dem der Braut möglichst ähnlich sehen. Dann wissen die unfreundlichen Dämonen nämlich nicht mehr, welche von Ihnen die Braut ist und können kein Unheil stiften. Den Bräutigam schützen mit dem gleichen Trick die Brautführer. Ein Brautstrauß mit etwas Rotem und den richtigen Kräutern sorgt ebenfalls für Ruhe vor den Störenfrieden. Und dass die Braut die Türschwelle unter gar keinen Umständen berühren darf, weil unter ihr die garstigen Geister hausen, ist allgemein bekannt: Über die Schwelle getragen werden die Bräute ja auch heute noch.
Wohlstand
Nichts einfacher als das: Zu allererst sollte die Braut ein Geldstück im Brautschuh verstecken, der Bräutigam am besten eine noch größere Münze. Dann ist es um die Finanzen auch in der Ehe gut bestellt. Doch Geld ist selbstverständlich nicht alles im Leben: Einige nette Bräuche dienen dazu, Glück und Segen auf das Brautpaar zu lenken. So sollte man keinesfalls bei abnehmendem Mond heiraten, damit das Glück nicht auch abnimmt. Und auch die Sonne sollte noch steigen, also besser am Vormittag „ja“ sagen als am Nachmittag. Weniger Einfluss hat man ja bekanntlich auf das Wetter. Doch zum Glück kann man sich aussuchen, was Regenwetter zu bedeuten hat: „Wenn es regnet am Altar, bringt es Glück für viele Jahr,“ sorgt für das gute Gefühl bei Regenwetter und wenn die Sonne, scheint behilft sich ein optimistisches Brautpaar mit der Weisheit, dass Regen eh nur Tränen und Armut bringt.
Andere Länder, andere Sitten
Wein und Brot werden den Brautleuten in Italien gereicht. Dieser Brauch sorgt neben Wohlstand auch für Gesundheit. Der englische Brauch, dass die Braut „something old, something new, something borrowed, something blue“, also etwas Altes und etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues bei sich haben sollte, hat auch einen symbolträchtigen Hintergrund: Alt und neu stehen für das Leben als Junggesellin und das als verheiratete Frau, die Leihgabe für die Freundschaft und die Farbe Blau bedeutet ewige Treue.
Kindersegen
In Indien wird der Jungverheirateten ein Kind, gern ein Junge, auf den Schoß gesetzt, auf dass das Paar bald Kinder bekomme. Bei uns sind es die Blumenkinder, die den Kindersegen bringen sollen. Auch die Blumen, die sie streuen, symbolisieren Fruchtbarkeit. Das Bett für die Hochzeitsnacht sollte in alter Zeit nach Möglichkeit von einer Jungfrau vorbereitet werden – auch dieser Brauch sorgt für Nachwuchs.
Nicht fallen lassen!
Die Trauringe sind ein ganz sensibles Kapitel. Jeder kennt die Anekdoten, in denen der Bräutigam ohne die schmucken Symbole vor dem Altar erscheint oder auf dem Weg zur Trauung merkt, dass er sie vergessen hat. Diese Situation mag für Zuschauer ganz lustig sein, für das Brautpaar bestimmt nicht. Früher bestand kein Zweifel, dass vergessene oder verlorene Trauringe ein schlechtes Omen sind. Auch heute ist dieser Aberglaube noch spürbar. Noch schlimmer ist es allerdings, wenn während der Trauungszeremonie ein Ring herunterfällt! Das wird vielfach als ein Symbol der Disharmonie angesehen. Eine harmlose Meinung, wenn man bedenkt, dass die Germanen davon ausgingen, dass der Partner, dessen Ring auf dem Boden kullert, als erstes sterben wird.
Hochzeitsmandeln als alter Brauch
Der Brauch, den Gästen zur Hochzeit oder Taufe gezuckerte Mandeln zu schenken, geht auf die Zeiten des Sonnenkönigs Ludwig XIV zurück. Die ursprüngliche Bonbonschachtel wurde einst an Höfen überreicht, meist in wertvollen Aufbewahrungsgefäßen aus Gold, Silber oder Kristall.
Das „gewöhnliche“ Volk behalf sich mit preiswerteren Umverpackungen und so schnitt man den restlichen Tüll des Brautkleides in Stücke und verpackte die Mandeln darin, reich verziert mit Schleifen und Blumen.
Die Zahl 5 und ihre Bedeutung bei den Hochzeitsmandeln
Aber wieso ausgerechnet 5 Mandeln? Mandeln stehen auch als Symbol für das Leben. Denn das Leben kann süß aber genauso bitter sein, genau wie diese Mandeln mit Zuckerguss. Jede Hochzeitsmandel repräsentiert einen bestimmten Wunsch, der an das Hochzeitspaar gerichtet wird: Gesundheit, Wohlstand, Glück, Fruchtbarkeit und ein langes Leben.
Der Hochzeitslader:
In Bayern und Österreich können sich Brautpaare Unterstützung von einem Hochzeitslader holen. Er hilft bei der Planung, Organisation und Durchführung der Hochzeit.
Im Unterschied zu einem Hochzeits-
planer, auch Weddingplanner genannt, der sich am Tag der Feier eher im Hintergrund um den Ablauf kümmern, bringt sich der Hochzeitslader aktiv in die Feier mit ein und fungiert am Tag selbst auch als Moderator und Zeremonienmeister.
Der Name „Hochzeitslader“ kommt vom „Gäste einladen“. Der Brauch stammt aus der Zeit, als es noch schwerer und teurer war allen Gästen eine schriftliche Einladung zukommen zu lassen.
Daher ging der Hochzeitslader von Tür zu Tür und trug die Einladung in einem Vers vor.
Auf Wunsch gehen Hochzeitslader auch heute noch „zum laden“.
Für traditionsbewusste Brautpaare sind Hochzeitslader eine echte Hilfe. Er kennt die typischen Bräuche nicht nur, die auf einer echten bayerischen Hochzeit nicht fehlen dürfen, er kann sie auch umsetzen. Wer stellt ansonsten den Hochzeitszug aus der Kirche „richtig“ auf und kann diesen in kürzester Zeit organisieren?
„Besonders bei diesen Dingen fällt es an einer Hochzeit auf, wenn der Hochzeitslader fehlt. Viele Bräuche verlaufen dann chaotisch oder entfallen ganz.“ sagt Hochzeitslader Klaus Schmid aus Altenmarkt, in der Nähe vom Chiemsee.
Ständiger Begleiter des Hochzeitsladers ist ein mit Bändern verzierter Stock. Die Farben der vier Bänder symbolisieren Liebe (rot), Treue (blau), Hoffnung (grün) und Jungfräulichkeit (weiß).
Ein weiteres Markenzeichen sind die sogenannten „Gstanzl“. Die gesungenen Gedichte sind meist spontan improvisiert und beziehen sich auf das Brautpaar selbst, Geschichten aus ihrer bisherigen Beziehung oder auf die Hochzeitsgesellschaft.
„Gstanzl“ sind eine lustige Art das Brautpaar und die Gäste untereinander humorvoll vorzustellen, wobei die Besungenen mitunter etwas auf den Arm genommen werden. Hier geht es auch mal derb zu, aber laut dem Hochzeitslader Klaus Schmid sind hierbei jedoch Witze unterhalb der Gürtelline absolut tabu.
Für eine gelungene Hochzeitsfeier sollte das Brautpaar daher darauf achten, dass der Humor des Hochzeitsladers mit ihrem und dem der Gäste übereinstimmt.
Üblicherweise finden Brautpaare einen Hochzeitlader über Empfehlungen oder lernen diesen auf Hochzeiten im Bekanntenkreis kennen. Aber immer mehr Hochzeitlader sind inzwischen über ihren Internetauftritt auffindbar.
Kränzen
In einigen Gegenden ist es üblich, dass die Nachbarn einige Tage vor der Hochzeit einen aus Tannenzweigen geformten Kranz über der Hauseingangstür des Brautpaares anbringen. Dabei wird dieser von den Nachbarinnen gefertigt (bzw. gekauft) und mit selbstgefertigten weißen (Papier)blumen dekoriert. Das Anbringen des Kranzes ist Aufgabe der männlichen Nachbarn des Brautpaares, wobei dies meist mit traditionellen Liedern begleitet wird. Nach dem Anbringen werden die Nachbarn durch das Brautpaar zu einem Umtrunk eingeladen.
Hose verbrennen
Im Münsterland wird bei einem Junggesellenabschied die Hose des zukünftigen Bräutigams verbrannt, als Symbol, dass der Junggeselle nun die Hosen nicht mehr an hat. Die Hose wird in einem vom Junggesellen gegrabenen Loch verbrannt, dabei trinken die Begleiter traditionell ein Pinnchen (2 cl) Korn um das Ritual zu begießen. Die Flasche wird zusammen mit der Hose vergraben und ca. ein Jahr später mit allen Teilnehmern wieder ausgegraben. Um das Glück des Brautpaares zu erhalten, muss danach die Flasche Korn leer getrunken werden.
Sägen
In einigen Regionen wird nach der Trauung ein auf einem Sägebock liegender Holzstamm gemeinsam von Braut und Bräutigam zersägt. Man verwendet dafür eine Schrotsäge, bei der es darauf ankommt, stets abwechselnd zu ziehen, damit sie sich nicht verklemmt. Dieser Brauch steht für die gemeinsame, gleichberechtigte Arbeit, die das Brautpaar in ihrer Ehe versuchen möchte. Er symbolisiert die notwendige Balance von Reden und Hören, von Aktivsein und Seinlassen und die notwendige Aufmerksamkeit für die jeweiligen Bedürfnisse des Partners.
Polterabend
Der Polterabend ist ein sehr alter Brauch, der vermutlich noch aus vorchristlichen Zeiten stammt. Durch das Zerschlagen von Steingut und Porzellan sollen böse Geister vertrieben werden. Keinesfalls darf Glas zerschlagen werden, da es als Unglückssymbol gilt. Die Scherben müssen vom künftigen Brautpaar gemeinsam zusammengekehrt werden. Traditionell findet der Polterabend am Tag vor der Trauung statt.
Brautentführung
Meist sind es die guten Freunde, die die Braut entführen. Dabei ziehen die Entführer mit der Braut von Kneipe zu Kneipe, wobei der Brautführer oder der Bräutigam jedes Mal die Zeche zahlen soll. Heute wird es meist toleranter gehandhabt. Die Entführer gehen an einen bestimmten Ort, z. B. ein öffentliches Gebäude, und hinterlassen ein paar Hinweise, um die Suche zu erleichtern. Das Auslösen kann mit einer Aufgabe für den Bräutigam verbunden sein, beispielsweise eine künstlerische Darbietung, abwaschen für die nächsten Wochen, oder Ähnlichem.
In Österreich und Bayern ist es heute (vorzugsweise bei Bauernhochzeiten) üblich, vor der Auslösung der Braut Gstanzl zu singen.
In Niederösterreich ist es üblich in das nächste Café, Wirtshaus oder ähnliches zu gehen – die Maskleute und die Braut – und dort zu trinken, zu singen und zu warten bis der Bräutigam kommt. In den meisten Gegenden soll der Brautführer, manchmal der Bräutigam oder der Brautvater (eher selten die Trauzeugen) die Zeche der Entführer bezahlen.
Dieser Brauch geht zurück auf das vermeintliche Recht der ersten Nacht im Mittelalter. Einem Mythos zufolge hatten der Klerus und der Adel im Mittelalter das Recht, ihre weiblichen Untergebenen in der Hochzeitsnacht zu entjungfern. Damals sollen die Bräute von den Vasallen der Obrigkeit aus den Hochzeiten abgeholt worden sein (entführt). Die Geschichtswissenschaft sieht in diesem Recht eher eine literarische Fiktion.
Brautschuh
Früher war es Brauch, dass die Braut ihre Brautschuhe von gesparten Pfennigen bezahlte. Heute wird dieser Brauch mit Euro-Cents fortgeführt. Dadurch soll die Sparsamkeit der Braut symbolisiert werden. Während der Hochzeitsfeier gibt es den Brauch der Brautschuhversteigerung. Der Braut wird ihr Schuh „entwendet“. Anschließend wird der Schuh unter den Hochzeitsgästen symbolisch versteigert. Dabei legen die Gäste ihre Gebote in den Brautschuh. Zum Schluss ersteigert der Bräutigam den Schuh samt den bis dahin eingeworfenen Beträgen. Das Geld bleibt beim Brautpaar, der Bräutigam gibt den Schuh an seine Braut zurück.
Brautstrauß
Traditionell ist es die Aufgabe des Bräutigams, den Brautstrauß zu besorgen. Diesen überreicht er dann vor oder in der Kirche seiner Braut. Zum Ende der Feier existiert der Brauch des Brautstraußwerfens. Es versammeln sich alle unverheirateten Frauen hinter der Braut. Den Brautstrauß zu fangen gilt in Mitteleuropa und in Amerika als Omen für eine baldige Hochzeit.
Blumenschmuck zur Hochzeit gab es durch alle Zeiten. Der Brautstrauß, wie er heute noch Verwendung findet, taucht das erste Mal in der Renaissance auf und diente einem sehr praktischen Sinn. Durch die damals übliche vernachlässigte Körperhygiene und den oftmals exzessiven Einsatz von Weihrauch herrschte während einer Hochzeit in der Kirche im Sinne des Wortes ‚dicke Luft‘. Die Brautsträuße der Renaissance waren reine Duftsträuße, die durch ihren intensiven Geruch die Braut vor Ohnmachtsanfällen während der Trauung bewahren sollten.
Ist die Braut Jungfrau, bestehen Strauß und Kranz aus Myrte; bei der zweiten Hochzeit werden traditionell dafür Orangenblüten verwendet.
Autokorso und Hochzeitsauto oder Hochzeitskutsche
Häufig wird auf den Fahrten nach der Hochzeit das Brautpaar von einem Autokorso begleitet. Dabei hupen die begleitenden Autos, um Aufmerksamkeit für das Brautpaar zu erlangen oder dem Auto, in dem das Brautpaar sitzt, werden Blechdosen angebunden, die beim Fahren laut scheppern. In manchen Gegenden (in Norddeutschland Schatten genannt) ist es auch üblich, den Autokorso auf dem Weg von der Trauung zur Feier anzuhalten und Wegezoll zu verlangen. Dieser Zoll wird üblicherweise mit Schnaps oder anderen hochprozentigen Alkoholika beglichen, die an die am Weg Stehenden ausgegeben und mit den Brautleuten gemeinsam getrunken werden, bevor diese die Fahrt fortsetzen können.
In Altbayern machen dies traditionell die Kinder des Dorfes oder die Ministranten bei der Hochzeit. Hierbei wird von jedem Hochzeitsgast etwas Geld hergegeben.
In neuerer Zeit verbreitet sich der Brauch für die Brautleute ein besonderes Auto zu verwenden, etwa einen Sportwagen, eine luxuriöse Limousine oder einen Oldtimer. Oft werden diese Wagen mit Blumen oder Schleifen besonders geschmückt.
Paare, die eine besonders romantische Hochzeit feiern wollen, entscheiden sich für die kirchliche Trauung vor allem in kleineren Städten und ländlichen Gebieten nicht selten für eine Fahrt in einer festlich geschmückte Hochzeitskutsche. Je nach Jahreszeit und Witterung wird eine offene oder geschlossene Kutsche gewählt. In schneesicheren Gebieten Bayerns und Baden-Württembergs kommt teilweise auch ein festlich geschmückter Pferdeschlitten zum Einsatz.
Reis
Oft wird das Brautpaar, während es nach der Hochzeitszeremonie aus der Kirche kommt, mit Reis beworfen. Dies steht für den Wunsch nach einer fruchtbaren und kinderreichen Ehe.
Durch den weitverbreiteten Glauben, dass ungekochter Reis im Magen von Vögeln, die die Körner anschließend aufpicken, aufquellen würde, wird der Reis heute oft durch helles Vogelfutter oder Getreide einer anderen Gattung ersetzt. Dieser Gedanke hat sich aber bereits als falsch erwiesen. Früher verwendete man Graupen, Erbsen aber auch Nüsse und Wacholder. In Volksliedern gibt es zahlreichen Anspielungen bezüglich Nüssen und Fruchtbarkeit.
Aus moralischen und solidarischen Gründen in Bezug auf den Hunger in der Welt wird gelegentlich auch auf das Werfen dieser Lebensmittel verzichtet. Am Eingang einiger Kirchen und Standesämter stehen hierzu auch Hinweisschilder.
Einige Hochzeitsgesellschaften entscheiden sich daher allen Gästen beim Verlassen der Kirche kleine Seifenblasen-Fläschchen zu überreichen. Die Gäste pusten Seifenblasen, während das Brautpaar die Kirche verlässt. Auf diese Art kann das Brautpaar umweltbewusst und dekorativ begrüßt werden. Die Seifenblasen werden dabei als Symbol für die Träume und Wünsche des Brautpaars gesehen, die in Erfüllung gehen sollen. Manchmal lässt man auch mit Helium gefüllte Luftballons (oft in Herzform) steigen, die mit dem Namen und der Anschrift des Brautpaars versehen sind. Die Finder der Luftballons können dann dem Paar Glückwünsche schicken.
Streiche
In manchen Gegenden ist es auch Brauch, dem Brautpaar einen Streich in dessen Wohnung zu spielen. Gegenstände der Wohnung werden versteckt oder umgeräumt. Zum Beispiel Konservendosen ins Badezimmer, Bücher vom Wohnzimmer in andere Räume.
Einfrieren des Schlafzimmerschlüssels. Der „Weg“ von der verschlossenen Schlafzimmertür bis zur Gefriertruhe wird mit Aufgaben versehen, die zuerst zu lösen sind.
Verstecken von mitgebrachten Weckern, die auf nächtliche Uhrzeiten voreingestellt sind.
Hartkochen von Eiern im Kühlschrank, Vertauschen von Salz und Zucker
Mit Wasser gefüllte Pappbecher versperren den Zugang zur Wohnung (Treppenhaus) oder zu Zimmern (Bad/Schlafzimmer).
Herausdrehen aller Lampen und Sicherungen
Schlafzimmer präparieren z. B. mit Luftballons füllen, mit Kronenkorken/Flaschendeckeln das Bett sowie den Boden verzieren
Russische Hochzeit wurde schon immer sehr groß gefeiert, mit sehr vielen Gästen. Seit Jahrhunderten existieren Traditionen und Bräuche, die auch heute noch ein fester Bestandteil einer russischen Hochzeit ist.
Die Traditionelle Hochzeit wird in mehreren Etappen durchgeführt. Ein bis zwei Wochen vor der eigentlichen Hochzeit wird der Junggesellenabschied gefeiert, wo sich das zukünftige Brautpaar im Kreis der Freunde von ihrem Junggesellendasein verabschiedet.
Der Tag der Hochzeit beginnt mit der Ankunft des Bräutigams zum Haus der Braut, an dem bereits ihre Freundinnen vor der Eingangstür warten. Hier beginnt einer der wichtigen Zeremonie des sogenannten Brautkaufs. Der Brautkauf beginnt oft am Hauseingang und dauert bis zur der Tür der Wohnung, wo die Braut wohnt. Um zur ihr zu gelangen muss der Bräutigam mehrere Tests und Aufgaben bestehen.
Nach dem Brautkauf geht das junge Paar gemeinsam mit den Trauzeugen und Familienangehörigen ins Standesamt um die Eheschließung offiziell auf den Papieren fest zuhalten. Nach dem Standesamt kommt eine kirchliche Trauung nach Wunsch, wo sich bereits alle Gäste versammelt haben. Die kirchliche Trauung dauert etwa 45 Min. Danach begibt sich das Brautpaar mit den Gästen auf die Hochzeitsfahrt mit geschmückten Autos durch die schönsten Plätze in der Umgebung.
Die eigentliche Feier beginnt etwa gegen 14-15 Uhr. Das Hochzeitsauto, meist eine Limousine, bringt das Brautpaar zum Empfang des Hochzeitsaales ein. Am Eingang zum Festsaal warten bereits die Gäste organisiert von Tamada zum Empfang des Brautpaars. Die Elternpaare empfangen die frischvermählten mit Brot und Salz. Bei diesem Brauch muss das Paar jeweils dass größeres Stück Brot abbeißen um fest zustellen, wer später in der Familie die Führung übernehmen wird.
Danach folgt die Geschenkübergabe, dabei stellen sich die Gäste in eine Reihe auf und übergeben ihre Geschenke an die jungen Eheleute. Bei einer russischen Hochzeit wird meistens Geld geschenkt. Nach der Übergabe der Geschenke wird das Brautpaar gefolgt von Gästen zum Hochzeitstisch eingeladen. Das Festessen wird mit einer Hochzeitssuppe eröffnet, gleichzeitig wird das Büffet eröffnet.
Im Laufe der gesamten Hochzeitsfeier werden immer wieder die „gorka“-Rufe durch die Hochzeitsgäste aufgerufen. „Gorka“ bedeutet „bitter“ und fordert das Brautpaar auf, sich zu küssen, denn dies ist die einzige Hauptbeschäftigung des Paares während der gesamten Hochzeitsfeier.
Auf jeder russischen Hochzeit wird im Laufe der Feier irgendwann der Brautschuh, von den Zigeunern geklaut. Da die Braut mit einem Schuh nicht weiter tanzen kann, bieten Zigeuner den Gästen an das Brautschuh zurück zu kaufen. In der Regel gibt jeder Gast zum Rückkauf des Schuhs eine Spende ab. Angebracht sind oft 5 € bis 20 €. Für eine größere Spende z.B. 40 € darf der Gast den Trauzeugen eine Aufgabe stellen, die sie erfüllen müssen, als Strafe dafür dass sie den Schuh „verschlafen“ haben.
Kurz vor Mitternacht wird der Braut traditionell der Schleier von ihrer Patentante abgenommen, ab diesem Zeitpunkt ist die Braut keine Braut mehr. Danach wird sie in einen Kreis von Mädchen geführt, die noch nicht verheiratet sind. Die Braut wirft ihren Blumenstrauß über die Schulter den Mädchen zu. Das Mädchen das den Blumenstraus gefangen hat, wird als nächstes heiraten.
Nach dem Abschluss aller Zeremonien verabschiedet sich das junge Paar von den Gästen und begibt sich nach Hause oder ins Hotel wo sie ihre Hochzeitsnacht verbringen und danach in die Flitterwochen abreisen.